Demenzkampagne Friedrichshafen

Was geschieht, wenn das Gehirn nicht mehr richtig funktioniert?

Traditionell zeigt die Narrenzunft Friedrichshafen jedes Jahr vorab das Programm des Bürgerballs den Senioren der Stadt. Eine Gruppe von 15 Menschen mit Demenz und deren Angehörigen/Betreuern nahm an dieser Veranstaltung teil. Die Musik regte an zum Mitschunkeln und Mitsingen, die Stimmung war ausgelassen und es wurde viel gelacht.
Dieser Programmpunkt im Rahmen unserer Demenzkampagne war ein Beispiel für gelebte Teilhabe von Menschen mit Demenz und deren Angehörigen am kulturellen Leben der Stadt. Die TeilnehmerInnen fühlten sich bei der Veranstaltung wohl und angenommen. 


Ich bin das noch - Petra Afonin als demenzkranke Dame

Ein fein ausbalanciertes Theater- und Chansonprogramm der Tübinger Schauspielerin Petra Afonin. Ihr gelingt es, einer demenzkranken alten Frau Gesicht, Stimme und Haltung und vor allem Persönlichkeit und Würde zu verleihen.
Begleitet wurde sie dabei von Susanne Hinkelbein am Klavier. Die Anwesenden waren begeistert von der hervorragenden Inszenierung.

 

Zielgruppe dieses Nachmittages waren Menschen mit und ohne Demenz. Die 35 Teilnehmer tranken Kaffee, sangen Maienlieder oder wagten zu den Klängen des Quartetts „Seeharmonie“ ein Tänzchen. Bei den Gästen handelte es sich um Menschen mit Demenz und deren Angehörige, Teilnehmer der ambulanten Betreuungsgruppen für demenzkranke Menschen und regelmäßige Besucher der Seniorenbegegnungsstätte „Haus Sonnenuhr“. Teilhabe und Begegnung von Menschen mit und ohne Demenz  sollten durch dieses Angebot verwirklicht werden.


Abwechslungsreich, erinnerungsreich: Die Führung im Zeppelinmuseum Bild: Demenzkampagne Friedrichshafen

Ziel der Demenzkampagne Friedrichshafen ist eine Verbesserung der Lebensbedingungen von Menschen mit Demenz und deren Angehörigen, wozu unter anderem die Teilnahme am kulturellen Leben, wie beispielsweise ein Museumsbesuch, gehört


Ein windiger, aber wunderbar sonniger Tag – wie gemacht für einen entspannten Ausflug auf dem Bodensee.     Bild: Demenzkampagne Friedrichshafen


Die Clownin machte mit Späßen auf ein ernstes Thema aufmerksam       Bild: Demenzkampagne Friedrichshafen

Mit Zwischenberichten geben die Projekte Einblick in ihre praktischen Arbeitsschritte. Nachfolgend ein Auszug vom März 2011: 

Das Projekt begann Mitte Oktober 2010 mit einer Planungsphase, deren Ideen ab Mitte November von der Projektkoordination in Hinblick auf zeitliche Machbarkeit, Räumlichkeiten, Referenten etc. überprüft und konkretisiert wurden.

Rund 50 Gäste waren unserer Einladung zur Vernissage „Wie aus Wolken Spiegeleier werden“ gefolgt. Landrat Lothar Wölfle und Dr. Wolfgang Sigg, Vorsitzender des DRK- Kreisverbandes, sprachen die Grußworte. Dr. Jürgen Kolb, Neurologe, spannte in seinem Vortrag den Bogen zwischen der Kunst von Carolus Horn, einem der bekanntesten Werbegrafiker der deutschen Wirtschaftswunderzeit, und den durch die Alzheimer Krankheit bedingten Veränderungen auf dessen künstlerische Gestaltung.

Die Referentin, Brigitte Restle von der Akademie Südwest des Zentrums für Psychatrie, Weissenau, verstand es, die ca. 110 Besucher des Abends in die Erlebniswelt eines Menschen mit Demenz mitzunehmen. Nach einem Überblick über die vielseitigen Ursachen für eine Demenzerkrankung und die Veränderungen, die diese hervorrufen kann, gab Restle Anregungen zum Umgang mit Menschen mit Demenz. 

 



Bürgermeister Peter Hauswald dankt als Schirmherr den sieben Netzwerkpartnern für ihr Engagement  Bild: Demenzkampagne Friedrichshafen

Insgesamt sind wir mit dem Verlauf der „Demenzkampagne Friedrichshafen“ sehr zufrieden.
An unseren 15 Veranstaltungen haben ca. 780 Besucher teilgenommen. Das Programmspektrum bot eine interessante Vielfalt und hat die Menschen in ganz unterschiedlicher Weise angesprochen.

Die Arbeit im Netzwerk war für alle 7 Netzwerkpartner bereichernd; wenn auch die Ressource „Zeit“ eine nicht zu übersehende Belastungskomponente war:

Das Netzwerk arbeitet auch nach Projektabschluß weiter an dem Thema.

Wir sind gerade in der Planungsphase: Überlegungen bestehen dahingehend, eine Veranstaltungsreihe zum Thema in Zusammenarbeit mit der VHS zu machen (Gespräche finden gerade statt). Weiterhin sind wir in Kontakt mit einem Schauspieler hinsichtlich eines möglichen Theaterprojekts für Menschen mit und ohne Demenz. Zudem läuft Anfang Mai eine Probephase für eine demenzgerechte Führung im Schulmuseum der Stadt.

Wir haben die Zusammenarbeit mit der VHS der Stadt Friedrichshafen begonnen.
Am 13.11.2012 wird es einen Vortrag mit dem Ttiel: Demenz und Alzheimer von einem Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie geben. Weiterhin veranstalten wir am 05.10.2012 gemeinsam einen Nachmittag zum Theam "Gesund im Alter".

In den Monaten Oktober/November haben wir Fördergelder für unser Theaterprojekt beantragt u.a. beim Fonds Soziokultur, der Stiftung Mercator, der Zeppelinstiftung. Wir erwarten Rückmeldungen von seiten der Stiftungen im Januar 2013 und werden dann dementsprechend weiter planen.

Der Vortrag in Zusammenarbeit mit der VHS hat am 13.11.2012 stattgefunden. Der Vortrag war sehr gut besucht.

Nach einem zweiten Versuchsballon, Fördergelder zu bekommen, mussten wir das Theaterprojekt mangels Erfolg erstmal in die Schublade legen.

 

 

Wir entschieden dann mit den Mitteln die uns die Sparkassenstiftung zur Verfügung gestellt hat, ein Tanzcafe für Menschen mit und ohne Demenz zu installieren. Es findet i.d.Regel einmal pro Monat in der städtischen Seniorenbegegnungsstätte statt. Wir konnten für die Nachmittag jeweils eine Livemusik engagieren. Beginn war am 28.11.2013. Am 30.1.2014 war nun der zweite Termin.

Geplant sind bisher Termine bis November 2014.

Wir haben das Angebot "Tanzcafe für Menschen mit und ohne Demenz" über das Jahr 2014 hinaus verlängert. Es wird noch bis November dieses Jahres von der Demenzkampagne fortgeführt. Danach wird das Tanzcafe von der Seniorenbegegnungsstätte Haus Sonnenuhr weitergeführt. Das Tanzcafe hat sich im Haus Sonnenuhr etabliert und wird sehr gut besucht. Der Anteil der Besucher, die an einer Demenz erkrankt ist, und deren Angehörige, ist jedoch eher gering.

Das Netzwerk Demenzkampagne hat entschieden, in Zusammenarbeit mit dem örlichen Klinikum, das Thema Menschen mit Demenz im Akutkrankenhaus anzugehen. Wir empfinden das Thema als sehr wichtig und dringlich.Die Verantwortlchen im Klinikum sind angefragt.  

Wir haben das Angebot "Tanzcafe für Menschen mit und ohne Demenz" über das Jahr 2014 hinaus verlängert. Es wird noch bis November dieses Jahres von der Demenzkampagne fortgeführt. Danach wird das Tanzcafe von der Seniorenbegegnungsstätte Haus Sonnenuhr weitergeführt.