Was aus meiner Sicht noch fehlt ist die Bereitschaft vieler Älterer, die bisher keinen Demenzkranken im Familien- oder Freundeskreis hatten, sich mit dem Thema zu beschäftigen. Hier herrscht teilweise eine richtige Blockadehaltung,
Akteure im Gemeinwesen
Beim Zusammenspiel der unterschiedlichen Aktivitäten muss es unter anderem darum gehen, eine gute und funktionierende Versorgung zu gewährleisten. Angesichts einer zunehmenden Zahl von MitbürgerInnen, die mit einer leicht- bis mittelgradigen Demenz auf sich alleine gestellt im eigenen Zuhause leben werden, wird Versorgung künftig anders aussehen als heute. Ein gutes Leben für Menschen mit und ohne Demenz wird aber nur dann möglich sein, wenn Versorgung eingebettet ist in Nachbarschaften, Wohnviertel, Dörfer und Stadtteile, die Menschen mit Demenz aufgeschlossen begegnen und bereit sind, zuzupacken und Hilfe zu leisten, wenn dies nötig ist. Mit Sozialromantik hat das nichts zu tun. Auf Menschen mit Demenz und anderen Beeinträchtigungen Rücksicht nehmen, sie in ihrem „Anders Sein“ annehmen, kann unbequem, lästig, mitunter schwer erträglich sein. Wer dies nicht möchte, nimmt Isolation, fortschreitende Vereinzelung und eine sich weiterentwickelnde Auflösung des sozialen Miteinanders im unmittelbaren Umfeld eines jeden Einzelnen in Kauf.
Wenn wir vor Ort mit den Begleiterscheinungen der älter werdenden Gesellschaft besser zurechtkommen wollen, dann ist es höchste Zeit. dass Akteure vor Ort aufeinander zugehen und sich zusammentun. Wir haben ein paar Ideen dazu notiert, welche Aufgaben den einzelnen Akteuren jeweils zukommen könnten. Andere Aufgaben und andere Verteilungen sind ebenso denkbar. Aufschlussreich wird sein, die Aufgabenzuschnitte und Arbeitsweisen unterschiedlicher Lösungswege miteinander zu vergleichen und von den Beispielen guter Praxis zu profitieren. Packen wir’s an!
Wichtige Akteure sind:
- Menschen mit Demenz
- Angehörige und Selbsthilfegruppen
- Soziale Dienste (Ambulanter und stationärer Bereich und sonstige Beratungsangebote)
- Ärzte, Apotheken, Sanitätshäuser etc.
- die lokale Wirtschaft (Industrie- und Handelskammer und lokale Arbeitgeberverbände)
- Öffentliche Einrichtungen: Büchereien, Volkhochschulen, Museen, etc.
- Wohlfahrtsverbände und gemeinnützige Organisationen wie Rotary
- Vereine und Kulturschaffende
- Kirchen
- Gewerkschaften
- Bürgerinnen und Bürger vor Ort
- Kommunale Verwaltungen, Polizei und Feuerwehr
- Städteplaner
- Medien
- Politik
Einige Aufgaben ausgewählter Akteure sind hier (blau markierte Titel anklicken) dargestellt, wie sie sich aus bestehenden Regelungen und Aufgaben(ver-)teilungen ergeben. Ergänzungsvorschläge sind willkommen. Wer soll und kann nach Ihrer Meinung vor Ort welche Aufgaben übernehmen?
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