Das Problem ist aber, dass der Bekanntheitsgrad dieser Angebote zu gering ist, sowohl in der Bevölkerung als auch in den Fachkreisen. Jeder, der ein Angebot zum Thema Demenz hat, handelt und plant ohne Abstimmung untereinander.
Ursula von der Leyen unterstützt Perspektivwechsel: gesellschaftliche Verantwortung statt medizinischer Suche nach Heilmitteln
Arbeits- und Sozialministerin im Radiointerview bei Deutschlandradio Kultur am 18. August 2011
Anlässlich einer Fachkonferenz zur Alzheimerforschung in Paris forderten Mediziner ein Umdenken. Statt alle Kraft in die Suche nach einem Heilmittel zu stecken, sollte die Gesellschaft sich stärker dem Umgang mit den Betroffenen widmen. Dies nahm die Redaktion des Deutschlandradio Kultur zum Anlaß für ein Interview mit der Bundesarbeits- und -sozialministerin Ursula von der Leyen, denn sie kennt diesen Umgang aus nächster Nähe und eigener Erfahrung. Sie wohnt mit ihrer Familie bei ihrem Alzheimer-kranken Vater Ernst Albrecht.
Frau von der Leyen äussert sich ausführlich zu ihren persönlichen Erfahrungen und nimmt darüber hinaus Stellung zu den Herausforderungen an künftige Betreuungsstrukturen: „Wir werden Betreuungsstrukturen brauchen, sowohl in den Häusern, in den Familien selber, um die Angehörigen zu entlasten, aber auch das, was Tageskliniken sind oder Tagesgemeinschaftsstätten sind. [...] Wir werden sehr viel mehr ehrenamtliche Strukturen auch aufbauen müssen.“ Und kommt zum Schluß: „ich glaube, wir stehen am Anfang einer Entwicklung, ein Netz der Hilfe um Alzheimer-Kranke und ihre Angehörigen zu knüpfen. Dann können sie es schaffen, die Pflege zu Hause - zwei Drittel der Alzheimer-Kranken werden zu Hause gepflegt -, aber wir sind noch nicht weit genug.“
Das Interview ist vollständig nachzulesen und zu hören unter:
http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/thema/1532390/
Verfasst von Conny Voester am 17. August 2011 - 23:00