Datum:
23. November 2012 - 9:00
Mit der Vielzahl von Bausteinen und Prozessen, die eine demenzfreundlichen Kommune ermöglichen setzt sich ein Symposium auseinander, zu dem der Landesverband der Alzheimergesellschaft von Nordrhein-Westfalen einlädt:
Den Lebensabend in einer Umgebung zu erleben, die Geborgenheit und Sicherheit vermittelt, das Erleben dazuzugehören und trotzdem so autonom wie möglich zu bleiben ist der große Wunsch der Menschen ihr Alter positiv gestalten zu können. Eine Demenz gefährdet diese Perspektive, da diese Möglichkeiten den Menschen mit Demenz zunehmend aus der Hand genommen werden und sie deshalb auf ein kompensatorisches Milieu angewiesen sind. Die derzeitigen Versorgungsstrukturen für Menschen mit Demenz stehen vor einer erheblichen Zunahme von Menschen mit Demenz und einer abnehmenden Zahl von Personen, die für die Versorgung, Betreuung und Pflege zur Verfügung stehen. Entsprechende Strukturen im gesamten Lebensumfeld und Vertrauen vermittelnde Bezugspersonen sind erforderlich. Hier hat der unmittelbare Lebensraum in der Kommune mit den vielfältigen Möglichkeiten, die besten Bedingungen, diese Aufgabe zu leisten. Der unmittelbare Lebensraum und die gelebte Zugehörigkeit zu dieser Gemeinschaft ist Lebensbasis – wenn möglich bis zum Lebensende.
Kommune in diesem Sinne ist keine Verwaltungseinheit, sondern schafft gute Lebensbedingungen für alle zugehörigen Menschen – demenzfreundlich heißt in diesem Sinne auch menschenfreundlich. Auch unter dem Aspekt der Lebensqualität, der Qualität der Versorgung und der Kosten sind neue Arbeitsansätze erforderlich.
Professor Reimer Gronemeyer: „Es genügt nicht, dass Kommunen ein „paar Maßnahmen" ergreifen, um die Versorgung von Menschen mit Demenz zu verbessern. Ziel ist es, der Stigmatisierung entgegenzuwirken und einen Bewusstseinswandel, ein neues soziales Miteinander anzuregen. Die Kommune ist der Ort, an dem sich Bürgerinnen und Bürger, politische Entscheidungsträger sowie andere gesellschaftliche Akteure ihr Gemeinwesen ein Stück weit neu erfinden müssen".
Das Symposium wird sich aus verschiedenen Perspektiven mit der aktuellen Situation und der Zukunft einer demenzfreundlichen Kommune beschäftigen. Die politisch verantwortlichen Parteien in NRW sind aufgerufen, ihre Sichtweisen und Ansätze zur Umsetzung zu Diskussion zu stellen.
Die Bausteine einer demenzfreundlichen Kommune umfassen vielfältige Aktivitäten, Angebote und strukturelle Prozesse, die einen individuellen Hilfemix vor Ort mit niederschwelligem Zugang und unter Einbeziehung des bürgerschaftlichen Engagements. Neue Kooperationsformen und Übernahme von Strukturveranwortung verändern oder ergänzen die Infrastruktur der Kommunen.
Stärkung der Kommunen bedeutet in diesem Zusammenhang:
- Leistungsverlagerungen auf die kommunale Ebene
- Übernahme der Koordination durch die Kommune
- Die demenzfreundliche Kommune muss „von oben" gewünscht und unterstützt werden
Das Leben zu Hause oder alternative Wohnformen im Lebensraum sollen Begegnung und Gemeinsamkeit ermöglichen. Institutionen (Heime, Tageskliniken, Krankenhäuser u.a.) öffnen sich, Mehrgenerationenhäuser und neue Pflegearrangements ergänzen diese Angebote. Verschiedene Kulturbereiche mit ihrer Vielfalt öffnen sich und fördern die Teilhabe am kulturellen und sozialen Leben auch für Menschen mit Demenz. Es ist auch eine ethische Verantwortung der Kommune, die Eigenverantwortung und Handlungsmöglichkeiten der Menschen mit Demenz, trotz erheblicher Einschränkungen, positiv zu begleiten.
Das Programm und die Anmeldung finden Sie
hier.
Veranstaltungsort:
Landtag Nordrhein-Westfalen
Platz des Landtags 1
40221 Düsseldorf
Veranstalter:
Landesverband der Alzheimer Gesellschaften NRW e.V.
Kontakt:
Landesverband der Alzheimer Gesellschaften NRW e.V.
Bergische Landstraße 2 ·
40629 Düsseldorf
Tel. 0211-24 08 69 10
info(at)alzheimer-nrw.de
Webseite:
www.alzheimer-nrw.de