Auf dem letzten Forum der Alzheimergesellschaft fragte ein Angehöriger einen leitenden Mediziner einer großen Klinik, warum denn ein bestimmtes Medikament verabreicht werde, wenn es doch gar nicht wirke. Darauf der Facharzt: Wenn es nach ihm ginge, würde er gar keine Medikamente geben. Die Gefahr der Nebenwirkungen ist viel zu hoch. Das nenne ich "Erfolg"...
Bielefeld: Woran erkenne ich eine demenzielle Erkrankung und wie kann ich erkrankte Menschen in der Nachbarschaft unterstützen?
Da muss man doch was tun?“
Eine Person steht auf Socken mitten in einem Einkaufszentrum. Allein das irritiert. Ohne Schuhe unterwegs zu sein, ist ein ungewohntes Verhalten. Sogleich stellt sich etwas Fremdes und Befremdliches ein und erzeugt in dem Umfeld die Frage: Was ist mit dieser Person? Da stimmt was nicht. Da muss man etwas tun. Dieses „ Da muss man etwas tun“ mündet zumeist nicht in eine direkte Ansprache oder Unterstützung der sich befremdlich verhaltenden Person, sondern in den Ruf der Obrigkeit, die es dann richten soll. Lediglich eine alte Frau bietet der hilflosen Person Unterstützung an.
Wie verhalte ich mich in der Situation und wie reagiert der Betroffene, wenn ich ihn anspreche. Komme ich in eine Überforderungssituation? Wie gehe ich auf den betroffenen Menschen zu?
Viele Fragen, die uns bewegen, weil wir wenig oder kaum Berührung mit Menschen haben, die an Demenz erkrankt sind. Es fehlt uns an Sicherheit und an Kenntnissen über diese Krankheit.
Die Anzahl der Erkrankten nimmt deutlich zu. Im Moment wird ihre Zahl auf 1,4 Millionen geschätzt und ihr Anteil wird – als Folge des höheren Lebensalters, das zunehmend mehr Menschen erreichen - deutlich steigen.
Auch Demenzerkrankte möchten so lange wie möglich in ihrem vertrauten Umfeld leben bleiben und viele können es auch noch sehr lange - wenn die Umgebung sich darauf einstellt und aufmerksam und fürsorglich mit ihnen umgeht. Aber wie geht das, wie kann eine angemessene Hilfe aussehen und wann muss professionelle Hilfe eingefordert werden?
Im Rahmen einer Informationsveranstaltung lädt die Queller Gemeinschaft zur Auseinandersetzung mit diesem Thema ein. Im Mittelpunkt stehen das richtige Verständnis der Erkrankung und die Frage, wie man angemessen auf die Menschen reagieren und wie man sie unterstützen kann. Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Demenz-Servicezentrum OWL und der Altenhilfeplanung der Stadt Bielefeld statt.
Bernadette Bueren, Stadt Bielefeld, Bielefelder Initiative Demenz