Enger: Gute Gemeinschaft ist bunt. Dr. Henning Scherf zu Gast in 32130 Enger

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Datum: 
22. Mai 2012 - 18:00
Ort: 
Kleinbahnmuseum, Bahnhofstraße 32130 Enger
Auf Einladung der Kooperationsgemeinschaft Alzheimer Beratungsstelle Enger, Evang.- und Kath. Kirchengemeinde und der Stadt Enger wirbt Dr. Henning Scherf bei seinem Vortrag am 22.05.2012 in 32130 Enger für mehr Aktivität und Gemeinschaft im Alter.

Henning Scherf suchte sofort den direkten Kontakt zu den Menschen. Kaum war er am Vortragsort in Enger angekommen, tummelt er sich auch schon zwischen den dichtbesetzten Stuhlreihen im Kleinbahnmuseum und schüttelte jedem Gast ( 148 ) persönlich die Hand.

Damit waren alle Berührungsängste zwischen dem Publikum und dem Zwei-Meter Mann sofort ausgeräumt. Nach einem musikalischen Auftakt der Sängergemeinschaft Westerenger und einer kurzen Ansprache von Herrn Niermann von der Alzheimer Beratungsstelle kommt der agile 73-jährige gleich ins Plaudern und erzählt zunächst von seinen eigenen guten Erfahrungen als aktives Chormitglied. Danach kam er aber auch sofort zum Thema des Abends: "Gemeinsam statt einsam im Alter" ist sein Motto, dass er überzeugend und kurzweilig vermittelt." Gestalten sie ihr Leben nach der Berufstätigkeit. Vertrödeln sie die geschenkte Zeit nicht", ist sein Appell an die eigene und folgende Generation.

Henning Scherf wohnt mit seiner Frau seit fast 25 Jahren in einer generationenübergreifenden Wohngemeinschaft. Eine Lebensform, die der promovierte Jurist nicht mehr aufgeben möchte. "Auch wenn man alles nicht mehr so gut kann, bleibt immer etwas, das es zu fördern gilt", beschreibt Henning Scherf die Erfahrungen, die er für sein nächstes Buch in verschiedenen Pflegewohngemeinschaften mit Menschen mit einer Demenz gesammelt hat.

"Selber etwas zu tun, ist immer wichtig", lautet seine Überzeugung. Auch ganz alltägliche Leistungen wie z. B. Kartoffelschälen, sind ganz wichtige Tätigkeiten, die viele noch lange bewältigen können. Außerdem sei es von großer Bedeutung, auch "neue Kompetenzen zu entdecken und auszubauen" betonte Henning Scherf.

"Ich habe Mühe, mir Demenz als Krankheit vorzustellen. Für mich ist es eine dramatische besondere Form von Altwerden", formulierte Henning Scherf seine Sichtweise auf das Schicksal, welches in den kommenden Jahren immer mehr Menschen in unserer Gesellschaft treffen wird. Die Betroffenen nicht auszusortieren, sondern mittendrin zu behalten, das ist Henning Scherfs großes Anliegen. "Eine gute Gemeinschaft kann gar nicht bunt genug sein. Wir sollten jeden so annehmen, wie er ist", appelierte er an sein Publikum.

Anschließend hatte er noch ein wenig Zeit in einen gemeinsamen Monolog mit dem Publikum einzutreten und die ein oder andere Frage auch zu beantworten. Nachdem Henning Scherf mit großem langanhaltendem Beifall und einem Buchgeschenk von Günter Niermann verabschiedet wurde,  kam es unter dem Publikum anschließend noch zu einer regen Diskussion in kleinen Runden bei Getränken und Bratwurst, zwischen Kleinbahn und alter Dampflock..... Ein sehr gelungener Abend war schließlich der Tenor der Besucherinnen und Besucher.

Veranstaltungsort: 
Kleinbahnmuseum Bahnhofstraße 32130 Enger
Veranstalter: 
Kooperationsgemeinschaft: Alzheimer Beratungsstelle Enger, katholische - und evangelische Kirchengemeinde und Stadt Enger
Kontakt: 

Alzheimer Beratungsstelle Enger

Werther Straße 22

32130 Enger

Telefon: 05224-9347563

E-mail. gniermann2@teleos-web.de

www.wir-sind-nachbarn.de