Dass bei unterschiedlichsten Berufsgruppen und Funktionsträgern bereits ein entwickeltes Problembe¬wusst¬sein und eine große Unterstützungsbereitschaft vorhanden ist, ist eine wichtige Erkenntnis aus dem Projekt.
Bericht vom ersten Workshop zur demenzfreundlichen Kommune
„Auf dem Weg zur demenzfreundlichen Kommune – Erfahrungen und Einsichten aus den Förderprojekten – unter diesen Titel so könnte man das zweitägige Treffen stellen, zu dem Initiativen aus acht nord-östlichen Bundesländern zusammenkamen. Sie nahmen seit 2009 teil in einer der drei Phasen des Förderprogramms der Robert Bosch Stiftung „Menschen mit Demenz in der Kommune“. Aktion Demenz, als konzeptionell und organisatorisch für das Programm verantwortlich zeichnende Organisation, hatte in räumlicher Nähe zueinander liegende Projekte und Initiativen eingeladen. Zentrales Anliegen war es, die gemeinsame inhaltliche Auseinandersetzung mit der Idee eines demenzfreundlichen Gemeinwesens zu vertiefen und den Vernetzungsgedanken weiter voranzubringen.
Der Workshop bot Gelegenheit zum intensiven Erfahrungsaustausch. Dieser hatte die Absicht, sich insbesondere mit Schwierigkeiten und Hürden zu befassen - und gemeinsam darüber nachzudenken, wie die bisherigen Methoden und Ansätze verbessert werden können.
Mit eingehenden Berichten von den Projekten lernten sich die Teilnehmenden untereinander kennen und die Initiativen erhielten Kontur und ein Gesicht – es dauerte nicht lange bis sie sich gegenseitig mit Ideen und Einfällen befeuerten. Kaum hatte der eine Vertreter einer Initiative vom besonderen Stellenwert eines Fahrdienstes berichtet, pflichtete die Vertreterin einer anderen mit ähnlichen Erfahrungen bei und ein Dritter nahm sich vor, diese Anregung beim eigenen Projekt künftig zu berücksichtigen.
Das Besondere eines jeden Projekts trat in den Gesprächen deutlich hervor. Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Konzepte und Erfahrungen begannen sich herauszukristallisieren. Etliche Problemfelder wurden unter Berücksichtigung der jeweils besonderen Herausforderungen als ähnlich erkannt und alle konnten Anregungen für die Weiterarbeit mitnehmen. So fand beispielsweise das Vorgehen einer Initiative viel Anklang, die die Suche nach einem Grafiklogo als Ausschreibung gestaltet hatte. Sie löste damit so viel Resonanz aus, dass auch gleich eine Ausstellung damit bestritten und weitere Erfolge in der Öffentlichkeitsarbeit verzeichnet werden konnten.
Die Teilnehmenden befanden es als hilfreich, mit dem Workshop den „Alltagstrott“ zu unterbrechen – man gewinnt Abstand, kann den Blick neu ausrichten und fährt mit neuer Motivation und Energie gewappnet nach Hause. Und da die Verbindung zu den anderen Projektvertreterinnen und -vertretern nun hergestellt ist, greift man leichter zum Telefon, um mit Personen aus einem anderen Projekt oder den Aktiven von Aktion Demenz in Kontakt zu treten.
Weitere lokale Treffen in anderen Regionen sind geplant.