Die Teilnehmer mit und ohne Demenz begegneten sich auf Augenhöhe. Die Menschen mit Demenz konnten sich als kompetent in der Weitergabe Ihrer Erinnerungen und fachlichen Kenntnisse erleben und die jüngeren Teilnehmer profitierten von den Augenzeugenberichten.
Theaterstück "Die Frau die ihren Sitzplatz vergaß"
Seit September 2010 traf sich der Regisseur des Theater "Chamäleon" mit den fünf Damen, welche in dem Projekt aktiv mitwirken bzw. mitwirkten. Größtenteils bestanden die Unterhaltungen darin, Ihre Vergangenheit, Erlebnisse, gute und schlechte Erinnerungen Revue passieren zu lassen. Aus diesem Konvolut wurde ein Theaterstück unter dem Titel „DIE FRAU DIE IHREN SITZPLATZ VERGAß“.
Am 28.4.2011 war die Premiere des Theaterprojektes um 16 Uhr im „Georg-Schleusner-Heim“ zu Wittenberg. Auf Bitten des Heimes war die Premiere noch inoffiziell für das Heim. Im Juni war dann die offizielle Premiere. Allerdings hat der Vorlauf für dieses Projekt schon eine beträchtliche Resonanz auch in der weiteren Umgebung hervorgerufen.
Die Konzeptionierung funktionierte nur in den Synergien zwischen Theaterjugendclub „Chamäleon“ e.V. und den fünf Seniorinnen. Eine Pantomime eröffnete das Programm. Es zielte auf die „Verbildlichung“ der Krankheit Demenz. Im Nachfolgenden wurde die Vergangenheit der Damen rezipiert, untermalt mit Musik und Gedichten, teilweise von den Patientinnen selber vorgetragen.
Die Aufführung selber, die nun in Regelmäßigkeit stattfinden wird, da eine große Nachfrage über dieses Projekt herrscht, war im Grunde nur das Ergebnis eines Erlebens der Krankheit Demenz, gerade auch für die Kinder und Jugendlichen des TJC, welche sich mit diesem Thema vorher nicht auseinandergesetzt haben. Fragen, Antworten, Versinnbildlichung dieses Phänomens und das Erlernen im Umgang mit Demenz war nur eine der positiven Folgen dieses Projektes. Abgesehen von dem öffentlichen Interesse und der intensiven Zusammenarbeit mit den Frauen hat sich sowohl im privaten als auch im öffentlichen Bereich eine Präsenz des Problems „Umgang mit Demenz“ ergeben.
Jeder der beteiligten Personen ist aus diesem geglückten Experiment mit neuen Erkenntnissen, Erwartungen und einer behutsamen Rezipienz seinerseits entlassen worden. Mittlerweile haben sich sogar private Kontakte zwischen den Kindern und Jugendlichen und den Patientinnen herauskristallisiert. Die große Nachfrage nach diesem Projekt in Wittenberg und Umgebung wird auch weiterhin das Thema in der Öffentlichkeit leben lassen, auch nach Ende des offiziellen Projektes hinaus. Eine Fortsetzung des Projektes ist auch in einem neuen Rahmen mit neuen Seniorinnen angedacht, zumal des „Georg-Schleusner-Heim“ an einer Fortführung des Projektes sehr interessiert ist, somit ist die Nachhaltigkeit dieser Unternehmung immanent.
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