Für mich persönlich hatte der Erfolg des Projektes nichts mit Zahlen zu tun. Es war erst einmal nicht wichtig, wie viele Teilnehmer an einer Veranstaltung da waren, ob die Finanzen stimmig sind usw. Wichtig war für mich, konnten die, die da waren etwas Positives für sich selbst und andern mitnehmen oder auch die Erkenntnis, ich bin nicht allein mit meinen Problemen.
München: Wir starten mit der praktischen Umsetzung!
Bisher haben wir viel geplant, geredet, gerechnet vorgestellt und nun tragen all unsere Vorarbeiten endlich Früchte. Wir beginnen das Projekt Begegnungshaus ab 01.01.2016 mit ganz großen Schritten in die Praxis umzusetzen, besser gesagt mit Leben zu füllen.
Das Begegnungshaus soll eine Anlaufstelle für Menschen mit Demenz, ihre Angehörigen und für alle Bürger der Stadt sein. Ein Ort, der aktive Beteiligung ermöglicht und damit unseren traditionellen Wurzeln der Selbsthilfe sehr nah liegt. Im Kern soll neben einem Café eine Tagesbetreuung für Menschen mit Demenz in jüngeren Jahren oder mit früher Diagnose entstehen.
Was haben wir in den letzten Monaten geschafft?
Die Alzheimer Gesellschaft München wird zum 01.01.2016 eine neue Projektmitarbeiterin anstellen, die die konkrete Umsetzung betreut. Die Personalkosten werden davon teilweise von der Kommune und teilweise von einer Stiftung übernommen. Wir sind in Gesprächen mit Wohnungsge-nossenschaften, um schnellstmöglich eine konkrete Immobilie anzumieten.
Damit wir keine Mitstreiter und auch keine Zeit verlieren, haben wir seit Herbst ein kleines Pilotprojekt gestartet. Alle 14 Tage kochen Menschen mit Demenz für die Forscher und Ärzte des Instituts für Schlaganfall und Demenzforschung in Großhadern. Nach drei Mittagstischen können wir bereits eine positive Bilanz ziehen. Das gemeinsame Kochen ist eine sinnstiftende Tätigkeit, besonders wenn die Essen danach mit so positiven Rückmeldungen verspeist werden. Die „Kochtage“ sind arbeitsintensiv, aber machen alle Köche zufrieden.
Immer wieder stellen wir das Projekt in einzelnen regionalen Gremien unterschiedlichster Art vor. Dabei sprechen Menschen mit Demenz und Angehörige für sich selbst. Wir als Einrichtung schaffen den notwendigen äußeren Rahmen. Das Projekt wird weiterhin mit großem Interesse verfolgt. Im nächsten Jahr wird es dazu wieder Veröffentlichungen geben. Innerhalb unser bereits bestehenden Gruppen probieren wir einzelnen Elemente, wie beispielsweise eine Kunst- oder Bewegungsgruppe aus. Später können solche Angebote im Begegnungshaus gebündelt und auch von außen zugänglich angeboten werden.
Im nächsten Jahr wird unsere Einrichtung 30 Jahre alt! Vielleicht schaffen wir es, mit all unseren Erfahrungen und tatkräftigen Unterstützern eine neue Richtung einzuschlagen.
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