Ohne Netzwerk, kein Austausch, ohne die vielen Informationsveranstaltungen keine Gewissheiten, ohne den bundesweiten Austausch keinen Weitblick, ohne die Aktion Demenz keine Zuversicht.
Mit Zwischenberichten geben die Projekte Einblick in ihre praktischen Arbeitsschritte. Nachfolgend ein Auszug vom Oktober 2013:
Von 19. Februar - 30. April 2013 fand eine Schulungsveranstaltung in neun Modulen zum Thema Demenz statt. Inhalte waren von Krankheitsbild über Umgang mit Erkrankten, Ernährung und Mobilisation bis hin zu Betreuungsrecht – Themen, die beim Umgang mit Menschen mit Demenz von Interesse sind. Zu den Veranstaltungen fanden sich jeweils zwischen 45 und 80 Besucher ein. Nach der Fortbildung wurden 124 Zertifikate für die Teilnahme an mehreren bzw. einzelnen Modulen ausgehändigt. Die Teilnehmer waren ehrenamtlich Engagierte bzw. an einem Ehrenamt Interessierte und pflegende Angehörige.
Im Rahmen dieser Fortbildung wurden Fragebögen verteilt, die erfassen sollten, was aus Sicht der pflegenden Angehörigen und der Ehrenamtlichen getan werden sollte, um die Lebensqualität von Menschen mit Demenz und ihrer pflegenden Angehörigen in der Kommune zu verbessern. Diese Fragebögen wurden über die Nachbarschaftshilfen, Beratungsstellen, ambulanten und stationären Dienste auch an deren Kunden weitergeleitet. Von 207 ausgegebenen Bögen kamen leider nur 21 zurück. Die Fragebögen ergaben, dass sich fast alle Beteiligten zusätzliche Beschäftigungsangebote von Menschen mit und ohne Demenz wünschen. Auch der Wunsch nach einem Fahrdienst zu diesen Angeboten wurde häufig genannt.
Nach der Schulungsveranstaltung wurden alle Schulungsteilnehmer zu einem Runden Tisch „Kultur-Begleitung“ eingeladen. Ziel war es, aus den Ergebnissen der Befragung und den persönlichen Erfahrungen im Kurs gemeinsam zu überlegen, ob ein zusätzliches, bedarfsgerechtes Angebot für Menschen mit Demenz entwickelt werden sollte. Zu diesem Runden Tisch kamen zwölf Damen, zum Teil aus Vereinen wie Frauenbund und Kirchenchor. Die Damen wollten gerne „Kümmerer“ für Menschen mit Demenz in ihrem Verein sein, waren aber auch motiviert, an einem zusätzlichen Angebot für Menschen mit und ohne Demenz mitzuarbeiten. In inzwischen vier Sitzungen wurden die Vorstellungen, wie so ein zusätzliches Angebot aussehen sollte, immer konkreter.
Der Wunsch aller Beteiligten war es, für das Angebot einen Raum zu finden, der keine direkte Assoziation zum Thema Krankheit hat. In der Grund- und Werkrealschule am Adenauerplatz in Leutkirch rannten wir offene Türen ein. Die Schulleitung möchte für das Angebot nicht nur die Mensa zur Verfügung stellen, sondern auch einzelne Angebote durch die Mitwirkung von Schülern mitgestalten. Für Dezember 2013 ist zum Beispiel ein gemeinsames Backen von Weihnachtsplätzchen geplant.
Im Oktober wird das neue Angebot starten. Bis Dezember ist eine 14-tägige Veranstaltung geplant. Neben einem festen Organisationsteam, das aus vier Damen des runden Tisches besteht, werden unterschiedliche Vereine in die Gestaltung der Nachmittage einbezogen. Vielleicht gelingt es so, noch mehrere Vereine für das Thema Demenz zu sensibilisieren. Im 4. Quartal 2013 konnten wir die Gymnastikgruppe 50+ des Sportvereines, die Chorgemeinschaft der katholischen Kirchengemeinde und den Heimatverein für die Mitwirkung am Programm ebenso gewinnen wie zwei Schulklassen.
Nach den ersten 4 Terminen soll das Angebot evaluiert werden und eventuell notwendige Veränderungen dem Bedarf entsprechend vorgenommen werden. Dazu lädt dann der Runde Tisch „Kultur-Begleitung“ ein.
Auch das Thema „Information zum Krankheitsbild Demenz“ wird weiterverfolgt. Am 10. Oktober findet ein Vortrag zum Thema Demenz und Umgang mit Menschen mit Demenz durch den ortsansässigen Neurologen Dr. S. Frisch statt.
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