Hilden: "Ein Leben mit Demenz" - Lesung mit Helga Rohra

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Menschen mit Demenz eine Stimme geben und ihre Sichtweisen und Lebenswirklichkeiten stärker in der Öffentlichkeit sichtbar werden zu lassen, sind Projektziele, die sich die Projektbeteiligten in Hilden vorgenommen haben. Hierzu passt es daher, jemanden einzuladen und zu Wort kommen zu lassen, der selbst an einer Demenz erkrankt ist und aus der Perspektive eines Betroffenen berichten kann.

Daher waren wir froh, Helga Rohra, Betroffene und Demenzaktivistin, dafür gewinnen zu können, am 15.05.13 zu einer Lesung mit anschließender Diskussion nach Hilden zu kommen. Die Veranstaltung stand unter dem Titel „Ein Leben mit Demenz“. Helga Rohra, bei der mit 54 Jahren Lewy-Body-Demenz  diagnostiziert wurde, hat ihre Erfahrungen mit den Ärzten, der Krankheit und ihren Symptomen sowie den Umgang der Gesellschaft  mit ihr als Erkrankter in ihrem Buch „Aus dem Schatten treten“ festgehalten.

Mit ungefähr 70 Besuchern war der Veranstaltungsraum im Hildener Bürgerhaus sehr gut gefüllt. Frau Rohra erzählte von ihrem Leben vor der Diagnose, ihrer Tätigkeit als Journalistin und Dolmetscherin, der Zeit als sie begann, Veränderungen an sich festzustellen und dem langen Weg zu einer Diagnose und einem Weg für sich, damit umzugehen. Dabei wechselte sie immer wieder zwischen freiem Sprechen und dem Vorlesen von Textpassagen und beeindruckte die Besucher mit ihrer mitreißenden Art und ihrem Talent, spannend und bewegend zu erzählen.


Foto:Stadt Hilden

Die Rückmeldungen der Besucher zeigten dann auch, dass sich die Veranstaltung gelohnt hat. Viele waren beindruckt davon, eine Betroffene zu erleben, die sich selbst so klar artikuliert und deutlich macht, dass Betroffene selbst gehört werden sollten. Auch äußerten einige, die humorvolle und lebendige Erzählweise von Frau Rohra hätte ihnen Mut gemacht und gezeigt, dass man das Thema Demenz auch anders beleuchten kann.

Dieses Annehmen einer neuen Perspektive aus der Sicht der Betroffenen selbst hat sicher zum Nachdenken angeregt und neue Impulse, bei beruflich Tätigen sowie bei Angehörigen und Betroffenen, gegeben.