Frankfurt: Projektbericht

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Am 1.2.2011 fand die Zukunftswerkstatt mit 30 TeilnehmerInnen statt. Das Ziel, die unterschiedlichsten Akteure einzubinden wurde erreicht.

Aus der Zukunftswerkstatt sind drei Arbeitsgruppen hervorgegangen:

  • Begegnungsmöglichkeiten zwischen Menschen mit und ohne Demenz
  • Nachbarschaft/ Neue Kultur des Miteinanders
  • Wohnen im Quartier für Menschen mit Demenz

 AG Begegnung zwischen Menschen mit und ohne Demenz 

Das Thema „Begegnungsmöglichkeiten zwischen Menschen mit und ohne Demenz “ wurde als besonders wichtig bewertet. Daher wurden verschiedene integrative Veranstaltungen  organisiert, um positive Erfahrungsräume für die Begegnung von Menschen mit und ohne Demenz zu schaffen, wie zum Beispiel gemeinsames Freies Tanzen, Freies Malen sowie Bewegungsübungen und  Musik für Menschen mit und ohne Demenz. 

AG Nachbarschaft/ Neue Kultur des Miteinanders

Die Arbeitsgruppe „Nachbarschaft“ sieht in einer lebendigen, achtsamen Nachbarschaft die notwendige Voraussetzung für die Entwicklung eines „demenzfreundlichen Quartiers“.

Die Gruppe hat einen Fragebogen zum Thema „Nachbarschaft“ entwickelt und in ihrem Viertel verteilt. In Gesprächen im eigenen Viertel und auf dem Forum „Älterwerden in Frankfurt“ im April 2011 machten sie ihre Mitbürger auf das Projekt aufmerksam. Ein Logo „Wir im Quartier - Demenzfreundliche Nachbarschaft“ wurde als Anstecker entwickelt und verteilt, um für ein „demenzfreundliches Quartier“ in der Nachbarschaft zu werben und sich im öffentlichen Raum als Ansprechpartner erkennen zu geben und darüber ins Gespräch zu kommen. 

Diese Arbeitsgruppe entwarf zudem einen Flyer für den Einzelhandel zu demenziell veränderten Kunden, in denen wir Angebote für spezielle Kurzschulungen machten. An einem Nachmittag im Oktober 2011 haben wir Einzelhändler, Supermärkte,  Bankfilialen und Apotheken in Heddernheim aufgesucht, haben den Flyer verteilt und uns über deren Erfahrungen mit demenziell veränderten Kunden ausgetauscht. Wir haben erlebt, dass viele dem zunehmenden Phänomen Demenz mit Sensibilität und Offenheit begegnen. Aber auch, dass Unsicherheiten im Umgang mit Menschen mit Demenz, insbesondere bei Konflikten, bestehen. Ein Schulungsbedarf im Einzelhandel und bei Banken wird prinzipiell gesehen. Ein großes Problem ist der Zeitmangel. 

AG Wohnen für Menschen mit Demenz im Quartier

Ein Arbeitsthema war das Wohnen im Quartier für Menschen mit Demenz. Ein Vortrag über selbstorganisiertes gemeinschaftliches Wohnen für Menschen mit Demenz von der Alzheimer Gesellschaft Brandenburg zeigte uns die Möglichkeiten auf, wie pflegende Angehörige so etwas gemeinsam und selbstbestimmt aufbauen können. Eine Arbeitsgruppe zum Thema „Gemeinschaftliches Wohnen“ trifft sich ab 2012 in den Räumen des BGZ Heddernheim und möchte mit unserer Initiative kooperieren.

Am 13.9.11 hatten wir eine zweite Zukunftswerkstatt („Fortbildungswerkstatt“), in der wir die laufende Arbeit und weitere Ideen vorstellten und uns das weitere Vorgehen überlegten. 20 TeilnehmerInnen machten mit. Zum großen Teil  waren es Personen, die bereits bei der ersten Zukunftswerkstatt mitmachten. Daneben nahmen auch neu die Vorsitzende des Bügervereins Heddernheim e.V. und der Stadtteilbotschafter von Heddernheim (Projekt der polytechnischen Gesellschaft) teil, da diese unser Projekt unterstützen möchten.

Der Treffpunkt für Menschen mit Demenz und pflegende Angehörige („Heddernheimer Runde“) für Gespräche und gemeinsame Unternehmungen läuft erfolgreich weiter. Der Treffpunkt wird zur Zeit intensiv als Gesprächskreis von 12 pflegenden Angehörigen genutzt. Verschiedene Angehörigen nehmen auch Einzelberatungstermine im Begegnungszentrum wahr.Dieser Gesprächskreis für pflegende Angehörige wird sehr gut angenommen und auch nach Projektabschluss weitergehen.

Der Gesprächskreis für Menschen mit Gedächtnisschwäche ist eine moderierte Unterstützungsgruppe für Menschen, die sich durch ihre Gedächtnisschwäche im Alltag beeinträchtigt fühlen, die sich Sorgen machen, ob sie an einer demenziellen Erkrankung leiden oder die eine Diagnose Frühstadium Demenz erhalten haben. Es sind 6 TeilnehmerInnen, darunter drei Personen mit einer Diagnose Frühstadium Demenz und eine, die sich gerade einer Frühdiagnostik unterzieht sowie zwei Frauen, die sich große Sorgen machen, ihre Vergesslichkeit könnte schon eine beginnenden Demenz sein. Die Gruppe trifft sich nach der Winterpause zum 17.02.2012 wieder und wird ein wichtiges Angebot im Begegnungszentrum bleiben. Einige der Teilnehmerinnen sind sehr glücklich einen Ort gefunden zu haben, an dem sie ohne Angst über das Thema „Gedächtnisschwäche“ sprechen und sich informieren können und dabei auch noch nette Menschen kennenlernen. 

Durch inhaltlich unterschiedliche Einzelveranstaltungen haben wir verschiedene Akteure (Betroffene, pflegende Angehörige und Betreuer, bürgerschaftlich Engagierte und ehrenamtlich/ hauptamtlich Tätige ) angesprochen, die Mitbürger für das Phänomen Demenz sensibilisiert und Begegnungsmöglichkeiten für Menschen mit und ohne Demenz geschaffen.