Endlich wird nicht nur über Demenz und demographischen Wandel gesprochen, endlich wird etwas bewegt!
Esslingen: Projektverlauf bis November 2011
Von April bis Juni 2011 wurden von unterschiedlichsten Veranstaltern insgesamt 14 Veranstaltungen durchgeführt. Dabei hatten kulturelle Veranstaltungen den meisten Zuspruch, so wurde eine Benefizveranstaltung mit Esslinger Chören sehr gut besucht und das gemeinsame Singen war ein Höhepunkt. Aber auch das Frühlingscafe mit einem kleinen kulturellen Programm war für Angehörige ein Nachmittag zum Entspannen und Verwöhnen. Die Pflegebegleitergruppe als Veranstalter, wird dieses Angebot zweimal im Jahr fortführen. Von großem Interesse war auch die Ausstellung und der Vortrag „Wohnen zuhause bei Demenz“, die von der Wohnberatungsstelle organisiert worden ist. Insbesondere die Gestaltung der Wohnung sowie der Einsatz von technischen Hilfen wie z.B. Herdsicherheitstechniken fanden große Beachtung. Zwei kabarettistische Veranstaltungen ermöglichten den Teilnehmern den Zugang zu Demenz über die Kraft des Humors.
Der Vortrag von Prof. Gronemeyer und die Diskussion mit dem Titel „Leben mit Demenz“ waren bereichernd für Betroffene, Angehörige, Engagierte und für Fachleute.
Juli bis Oktober 2011. Im Juli fand die Demenzoffensive mit einer großen Abschlussveranstaltung ihr Ende. Zu dieser Veranstaltung wurden die Öffentlichkeit, Fachleute, bürgerschaftlich Engagierte sowie alle Veranstalter, Sponsoren und Kooperationspartner eingeladen. Drei Ehepaare mit Familien, jeweils ein Partner an Demenz erkrankt, sind zu der Veranstaltung gekommen und haben ganz offen über die Erkrankung und die familiäre Situation gesprochen. An diesem Abend wurden auch die Evaluationsergebnisse von der Hochschule Esslingen präsentiert. Sie sind von Prof. Dr. Astrid Elsbernd und Prof. Dr. Annette Riedel in einer Evaluationsbroschüre erfasst und bewertet worden.
Wie geht es weiter? Schon während der Demenzoffensive zeigte sich, dass einige Veranstaltungen, Workshops fortgesetzt werden. Einige Dienstleister und Kirchengemeinden werden niederschwellige Angebote aufbauen.
Folgende Angebote wurden/werden umgesetzt:
- Zwei Betreuungsgruppen für Menschen mit Demenz sind in der Folge der Demenzoffensive entstanden (DRK und Miteinander-Füreinander e.V.), eine weitere wird im Januar 2012 eröffnet (Altenpflegeheim Pliensauvorstadt im Mehrgenerationenhaus).
- Ein Besuchsdienst in der Häuslichkeit, zur Entlastung von Angehörigen, bietet das DRK an.
- Eine Angehörigengruppe wird im November im Mehrgenerationenhaus Pliensauvorstadt starten.
- Ein Stammtisch für Frühbetroffene befindet sich in Planung und wird im Frühjahr 2012 umgesetzt (Pflegestützpunkt Esslingen).
- Die Gruppe der Pflegebegleiterinnen wird 2-4x jährlich zu einem „Schmaus und Plausch Treff“ die pflegenden Angehörigen einladen.
- Mehrere Gottesdienste der beiden Gesamtkirchengemeinden sind noch in diesem und im nächsten Jahr geplant.
- Die Johanniter setzen ihre Fortbildungsreihe für Angehörige fort. Die Erkrankten werden in dieser Zeit bei Bedarf betreut.
- Das Altenpflegeheim Berkheim möchte sein Qualifizierungsangebot für interessierte Laien und betroffene Angehörige auch in 2012 anbieten.
- Die Wohnberatungsstelle Esslingen möchte ihre Beratung gezielt für Menschen mit Demenz ausbauen.
- Die Stabsstelle Bürgerengagement und Senioren wird in Kooperation mit SOFA den Erste-Hilfe-Kurs für Polizei, Einzelhandel, Banken und Dienstleister als einmal jährlich stattfindendes Angebot fest verankern.
- Das Bewegungsangebot „Fitness Treff für Senioren“ soll sich an einem Standort in Esslingen speziell an Menschen mit Demenz wenden. Übungsbegleiterinnen werden im Frühjahr geschult.
- Die Koordinierungsgruppe wird sich weiterhin treffen und als impulsgebendes Gremium weitere Aktionen und Veranstaltungen anregen.
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