Berlin-Tempelhof-Schöneberg: Projektbericht April 2012 und Ausblick

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Im Werkstattgespräch "Glaube und Demenz" im Oktober 2011 wurden Ergebnisse aus allen Projektbereichen vorgestellt. Auch die Berlin School of Public Health der Charité stellte seine Ergebnisse aus der Begleitforschung vor. Schriftlich wurde ein Abschlussbericht bis zum Januar 2012 durch die Charité vorgelegt. In der Folge wurde der Abschlussbericht im Kreis der Projektbeteiligten durchgearbeitet und korrigiert. Diese Arbeiten zogen sich bis zum März 2012 hin. Die Endfassung des Berichts wurde am 28. März 2012 auf Einladung von Frau Superintendentin Dr. Birgit Klostermeier durch Frau Prof. Dr. Maschewsky-Schneider, Frau Dr. Monika Hey und Frau Bagci MPH präsentiert und mit den an der Erhebung beteiligten Gruppen diskutiert. Eingeladen waren u.a. die Alzheimer Gesellschaft Berlin, die Alzheimer Angehörige Initiative, die Freunde alter Menschen, die Geriatrische-Gerontopsychiatrischen Verbünde von Charlottenburg, Schöneberg und Tempelhof, die Kamil-Tagespflege und interessierte Pflegestationen. Ein Gemeinschaftsfoto aller Beteiligten vor der Kirche im Heilsbronnen rundete diesen Termin ab.

Diskussion des Abschlussberichts der Charité am 28. März 2012 Bild: U. Kratzsch


Mit dem Werkstattgespräch stand die Frage im Raum, ob und in welchem Umfang die Angebote des Geistlichen Zentrums und besonders das Angebot der Goldenen Stunde fortgeführt werden können. Es wurde ein Haushalt aufgestellt mit unterschiedlichen Finanzierungsquellen und als Antrag beim Kirchenkreis Schöneberg mit einem Anteil von 6.000,- € eingereicht. Der Haushaltsausschuss des Kirchenkreises Schöneberg hat in seiner Frühjahrssitzung diesem Antrag stattgegeben und so die Arbeit für das Jahr 2012 gesichert. Für die Workshops der Goldenen Stunde wurde das Kuratorium der Deutschen Altershilfe als neue Finanzierungsquelle eingebunden. Darüber hinaus beschloss die Frühjahrssynode des Kirchenkreises Schöneberg eine Kollekte für die Arbeit des Geistlichen Zentrums.

Die fünf bestehenden Workshops wurden um zwei weitere Workshops (Zugänge bei schwerer Demenz und Achtsamkeit-Zugänge unterschiedlicher Religionen) ergänzt. Um vier Foren/Treffen wurde das Angebot der Goldenen Stunde für die bereits in ihr Amt eingeführten Botschafter/innen der Goldenen Stunde erweitert, die als Erfahrungsaustausch dienen und bei der Übernahme ehrenamtlicher Tätigkeiten zur Seite stehen. Zwei Foren haben unter reger Beteiligung im Januar 2012 und im April 2012 stattgefunden.

Es gelang mit einzelnen Workshops bei der katholischen St. Matthias-Gemeinde am Winterfeldplatz, in dem Meditationszentrum Lotus Vihara einer buddhistischen Gemeinschaft und auch wieder in der Schetlik-Moschee unterzukommen und die Zusammenarbeit dadurch zu intensivieren. Zur jüdischen Gemeinde Berlin und Institutionen wurde in schriftlicher Form Kontakt aufgenommen. Eine modifiziertes Faltblatt wurde erstellt und die Einladung Anfang April 2012 versandt. Das Unionhilfswerk, ein großer Berliner Träger von gemeinnützigen Einrichtungen wurde als Kooperationspartner gewonnen. Die Workshops werden als Angebot den Ehrenamtlichen zur möglichen Teilnahme bekannt gemacht.

Im Alzheimer-Tanzcafé und im Alzheimer-Salon beteiligen sich unter der schützenden Anleitung von Susanne Gulich seit Anfang des Jahres mehrere Menschen mit Demenz, die über musikalische Talente verfügen: ein Akkordeonspieler  ein Mundharmonikaspieler und eine 101 Jährige am Klavier. Im letzten Alzheimer-Salon spielte die 13jährige Anna Gretschmann aus der Luther-Gemeinde Geige, ein hoch virtuoser musikalischer Vortrag, der bei allen Besuchern eine besondere, unbeschreibliche Anteilnahme auslöste. Der Demenz-Gottesdienst in Charlottenburg fand im Februar 2012 statt und im Mai wird der Gottesdienst in der Zwölf-Apostelkirchengemeinde mit dem Thema "Wo du hingehst, da will ich auch hingehen" durchgeführt. 

Zukünftig soll die Spezialisierung des Geistlichen Zentrums im Kirchenkreis hin zu einer Dezentralisierung der Arbeit verändert werden. Wünschenswert wäre es, wenn in jeder Schöneberger Kirchengemeinde ein Demenzprojekt veranstaltet würde.

Die Arbeit des Geistlichen Zentrums findet zunehmend über Schöneberg auch in anderen Berliner Bezirken und auch überregional Interesse: Nachfragen aus München, Kiel, Wiesbaden, Wien, ländlichen Regionen wie Parchim wurden in den letzten Wochen registriert. Unter den Interessenten sind Pfarrerinnen, Pfarrer, klinische Seelsorger, Entscheidungsträger für Besuchsdienste etc.