Zur Zeit haben wir in den Führungspositionen im Bereich Senioren und Soziales einen sehr starken personellen Wechsel. Ich fürchte, dass es dadurch erst einmal einen Stillstand in der Erhaltung und Weiterentwicklung von Strukturen gibt., zum Teil sind langjährige Netzwerke zum Erliegen gekommen
Bamberg: Jugendfotowettbewerb "Blitzlicht ins Land des Vergessens"
Wie sensibel und inhaltsstark sich gerade junge Menschen mit Demenz befassen können, wurde im Jugendfotowettbewerb „Blitzlicht ins Land des Vergessens“ deutlich. Die entstandenen Fotos leisten einen wichtigen Beitrag für die Sensibilisierung der breiten Öffentlichkeit.
Vorbereitung und Schulung
An dem regional ausgeschriebenen Wettbewerb beteiligten sich fünf Schulen und zwei Jugendgruppen. Im März 2013 wurden sie durch die Alzheimer Gesellschaft Bamberg e. V. über das Krankheitsbild Demenz aufgeklärt und erhielten wichtige Informationen rund um den Umgang mit und Alltag von Betroffenen. Von einer Medienpädagogin wurden sie zu den Themen Emotionen, fotografische Qualität und Bildbearbeitung geschult.
Kamera frei!
Nach den Schulungen hieß es „Kamera frei!“. Die Gruppen näherten sich dem Thema auf unterschiedlichsten Wegen. Neben regelmäßigen Besuchen in einem Altersheim oder der Aufarbeitung der Biografie der eigenen Großeltern, wurde auch versucht sich dem Thema durch die Darstellung der eigenen Gefühle und Sichtweise zu nähern.
Bis zum Einsendeschluss am 17. Mai wurden über 70 Bilder eingereicht.
Jugendliche lernen voneinander und bewerten selbst!
Am 10. Juni erhielten alle Gruppen beim Austauschtreffen „What do you think“ Gelegenheit, sich ihre Bilder gegenseitig zu präsentierten und zu bewerteten. Der Austausch und die Eigenverantwortliche Auseinandersetzung mit dem Thema wurden so noch einmal gestärkt.
Die 6 Favoritenfotos der Jugendlichen wurden im Rahmen der Demenzinitiative als Postkarten gedruckt (Auflage je 1000 Stück) und in Stadt und Landkreis verteilt.
Bewertung und Preisverleihung
Die Bewertung der Fotos erfolgte durch eine Fachjury bestehend aus hochrangigen Vertretern von Stadt und Landkreis Bamberg, Medienexperten und Vertretern der Alzheimer Gesellschaft Bamberg. Diese beurteilte die eingereichten Bilder nach Kreativität, fotografischer Qualität und Emotionalität.
Bei der feierlichen Preisverleihung am 8. Juli wurden alle Teilnehmer von Landrat Dr. Günther Denzler und Oberbürgermeister Andreas Starke für ihr Engagement geehrt. Die von der Jury ermittelten Siegergruppen erhielten Urkunden und Preisgelder in Höhe von insgesamt 1000,-€, die dank der Robert Bosch Stiftung ausgegeben werden konnten:
1. Preis (500,-€): Mittelschule Scheßlitz, 2. Preis (300,- €): Stadtmission Bamberg, 3. Preis (200,- €): Kaiser-Heinrich-Gymnasium Bamberg. Alle anderen Teilnehmergruppen erhielten für ihr Engagement neben einer Urkunde eine Anerkennung in Höhe von 75,-€. von der Alzheimer Gesellschaft Bamberg.
Nachhaltigkeit: Wanderausstellung und Öffentlichkeitsarbeit
Die Fotos des Wettbewerbs unterstützen die Demenzinitiative auf vielfältige Weise:
Als Wanderausstellung „Blitzlicht ins Land des Vergessens“ bringen die besten Fotografien, ergänzt um Informationen und Wissenswertes, das Thema Demenz der Bevölkerung näher. Sie steht auch überregional zum Verleih zur Verfügung: http://www.demenzinitiative.bamberg.de/Home/Wanderausstellung.
Die Fotopostkarten dienen als kostenlose Auslage bei der Ausstellung und sonstigen Aktionen. Sie werden gut angenommen und – mit etwas Glück – auch weiter versendet.
Die Fotos werden für andere Bereiche der Öffentlichkeitsarbeit verwendet, wie z.B. den Internetauftritt und den Demenzwegweiser.
Resümee
Aus Sicht der Demenzinitiative war der Jugendfotowettbewerb ein voller Erfolg. Die Kreativität und das Engagement der Jugendlichen haben die Erwartungen weit übertroffen. Dass besonders Ganztagsklassen und Projektschulen für derartige Angebote offen sind, bestätigt ihre Bedeutung für soziales Lernen und die Übernahme gesellschaftlicher Verantwortung.
Die vergleichsweise aufwendigen Schulungen und Austauschtreffen haben sich sehr bewährt. Insbesondere die pädagogische Begleitung hat (so ist zu vermuten) die Fotoqualität deutlich gesteigert.
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