In der Praxis hat sich sehr schnell herausgestellt, dass mitfahrende Ehepartner in der Regel keine Begleitpersonen ersetzen können. Die Touren funktionieren viel besser, wenn Angehörige die Verantwortung für den erkrankten Partner abgeben und einfach mitradeln können. Wenn aber die Rahmenbedingungen stimmen und z.B. genügend Begleitpersonen mitfahren, dann bietet das Radfahren eine tolle Möglichkeit für gemeinsame Familienunternehmungen!
Hohenhameln auf dem Weg zur demenzfreundlichen Kommune
Generationenhilfe Börderegion e. V. schulte die Beamten der Polizeistation Ilsede im Umgang mit verwirrten Menschen
Derartige Einsätze kennen die Beamten: Die Suche nach einer Person, die vom Pflegeheim oder den Angehörigen als vermisst gemeldet wird, ein Anruf von Passanten, die einen orientierungslosen Herrn auf der Straße bemerkt haben, oder der Hilferuf einer Person, die angibt bestohlen worden zu sein, dabei aber einen ausgesprochen verwirrten Eindruck macht. Wie geht man in solchen Situationen mit diesen Personen um, wie gelingt es, Vertrauen aufzubauen? – Antworten auf diese Fragen erhielten die Polizeibeamten bei der Schulung im Rahmen des Projekts „Hohenhameln auf dem Weg zur demenzfreundlichen Kommune“ durch die beiden Fachreferentinnen Nicole Karkoska und Petra Karger. Welchen unmittelbaren Nutzen die Beamten von der bevorstehenden Informationsveranstaltung haben würden, ahnte zu Beginn des Vortrags noch niemand.
Zunächst beschrieben die Referentinnen die unterschiedlichen Symptome der verschiedenen Demenzformen, die Merkmale, an denen erkennbar ist, dass bei einer Person Demenz Ursache für das auffällige Verhalten sein kann und gaben anschließend wichtige Hinweise zum Umgang und zur Kommunikation mit demenziell Erkrankten. Sie nennen es „Brücken bauen in die Welt des Betroffenen“, auf Augenhöhe gehen, in klaren, einfachen Sätzen sprechen und die Person ernst nehmen, indem sie die Wahrnehmung des Verwirrten akzeptieren. Es kommt im wesentlichen in solchen Situationen darauf an, Ängste bei den verwirrten Mensch abzubauen und Ruhe und Sicherheit zu vermitteln „Aber wenn Sie in Ihrer Uniform jemandem gegenüber stehen, der in der Vergangenheit schlechte Erfahrungen mit der Polizei gemacht hat, ist es sicherlich nicht einfach, ein angstfreies Klima herzustellen“, sagte Nicole Karkoska. Erschwerend sind oft auch die Rahmenbedingungen, die der Dienststellenleiter Frank Eisenberg beschrieb: „Wir stehen bei den Einsätzen häufig unter Zeitdruck. Besonders schwierig ist es, wenn wir eine hilflose Person nachts aufgreifen und nicht in Erfahrung bringen können, wo sie zuhause ist.“ Ob und wie hier Hilfe durch geschulte Mitglieder des Generationenhilfevereins aus Hohenhameln im Rahmen einer Allianz mit der zuständigen Polizeidienststelle Ilsede möglich ist, könnte in weiterführenden Gesprächen überlegt werden, bot Dietmar Körner an, der Mitglied im Verein ist.
Und wie zur Bestätigung der Wichtigkeit der soeben vermittelten Informationen ging, noch bevor die Referentinnen das Dienstgebäude verlassen hatten, der Anruf eines Supermarktes ein: „Wir haben hier eine verwirrte Person, mit der wir nicht mehr fertig werden. Wir brauchen die Hilfe der Polizei.“ Nach dem erfolgreichen Einsatz äußerten die beteiligten Beamten, dass es ihnen mit dem neu erworbenen Hintergrundwissen sehr viel besser gelungen sei, auf den verwirrten Kunden einzugehen und sie auch die Mitarbeiter des Supermarktes über die Ursachen des herausfordernden Verhaltens des Mannes aufklären und Verständnis bewirken konnten. „Die Kollegen sind mit einem sehr viel besseren Gefühls von dem Einsatz zurückgekehrt“, beschrieb der Dienststellenleiter deren Erfahrung .
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